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Telekosmos-Praktikum

Teil 1

• Title
• Heinz Richter
• Inhaltsverzeichnis
• Wichtige Hinweise
• Auswahl von Geräten
• Einleitung

A. Wir richten unser Experimentierlabor ein
B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt
C. Mit Halbleiterdioden auf du und du
D. Mit dem Transistor ist alles zu machen
Schlusswort
Anhang
I. Anwelsung zum Aufbau
II. Anleitung zum Prüfen und Reparieren von Einzelteilen

• Versuchsverzeichnis
• Stichwortverzeichnis
• Accessories
• Norm-Schaltzeichen nach DIN


14. Montieren der Transistoren


Abb. 222. Lage der Anschlüsse beim npn-Transistor
Abbildung 222 zeigt die Lage der Anschlußdraehte B (Basisanschluss), C (Collectoranschluss) und E (Emitteranschluss) beim npn-Silizium-HF-Transistor 26. Wie die gestrichelte Linie andeutet, bildet die Lage der Anschlüsse ein Dreieck auf einer Haelfte der kreisfoermigen Bodenflaeche des Transistors. Die Lage des Gehäuseaufdruckes hat keine Beziehung zur Lage der Anschlüsse!

Abbildung 223 zeigt die Montage des npn-Transistors 26 auf einem Transistorbrettchen, welches wir vom LDR-Zubehör 3 abbrechen und einzeln als Teil 3 c bezeichnen. Auf der Abbildung ist das Brettchen über Kopf gezeichnet, damit man erkennen kann, wie der Transistor eingesetzt wird.

Nach dem der Anschluß B zwischen den Anschlüssen C und E hindurchgebogen wurde, werden die drei Anschlüsse durch das Mittelloch gesteckt und durch die drei entsprechenden Schlitze des Mittelzapfens bis zu den Klemmloechern geführt. Die Anschlußdraehte des npn-Transistors, der im Text auch Siliziumtransistor oder HF-Transistor genannt wird, sind so kurz, dass sie nicht um die Schrauben herumgeführt werden können, sondern nur unter je einer Messingscheibe 51 festgeklemmt werden.

Abbildung 224 zeigt dann den fertig montierten npn-Transistor. Ausserdem läßt sich erkennen, wie die Aufklebeschildchen anzubringen sind.

Montage des npn-Transistors
Abb. 223. Montage des npn-Transistors
npn-Transistor fertig montiert
Abb. 224. npn-Transistor fertig montiert

npn-Transistor in Aufbauzeichnung und Schaitbild
Abb. 225. npn-Transistor in Aufbauzeichnung und Schaitbild
Abbildung 225 zeigt die Gegenüberstellung der Darstellung des fertig montierten npn-Transistors in den Aufbauabbildungen (links) und in den Schaltbildern (rechts).

Wie man sieht, weist der Pfeil des Emitteranschlusses im Schaltzeichen aus dem Transistor hinaus, also vom Basisanschluss weg. Dies ist das besondere Kennzeichen eines npn-Transistor-Schaltzeichens.

Lage der Anschlüsse beim Kleinleistungstransistor
Abb. 226. Lage der Anschlüsse beim Kleinleistungstransistor
Der Kasten enthält auch noch einen pnp-Transistor. Es ist der Kleinleistungstransistor 25, der als naechstes montiert werden soil. Abbildung 226 zeigt zunaechst die Lage der Anschlüsse bei diesem Transistor, der im Text oft nur kurz Leistungstransistor genannt wird.

Man darf diesen Transistor nur voll belasten, wenn die in ihm entstehende Verlustwärme so abgeführt werden kann, daß er sich nicht zu sehr erhitzt. Die Kuehlschelle 24 sorgt für ausreichende Wärmeabgabe an die umgebende Luft.

Zuerst muss also die Kuehlschelle montiert werden. Dabei ist unbedingt auf richtige Lage der Kuehlschelle zu den Anschlußdraehten zu achten. Die Kuehlschelle läßt sich naemlich nach dem Aufsetzen auf den Transistor nicht mehr verdrehen. Sitzt sie nicht in der richtigen Richtung, so beruehrt sie später vielleicht eine Klemme, und ein Beiseitebiegen hat das Drehen des ganzen Transistors zur Folge, so daß seine Anschlußdraehte sich möglicherweise beruehren und ein Kurzschluss entsteht. Deshalb ist die Montageanweisung für die Kuehlschelle genau zu beachten.

Abbildung 227 zeigt links Unteransicht und perspektivische Darstellung des Kleinleistungstransistors mit aufgesteckter Kuehlschelle, damit die Lage der Kuehlschelle klar wird.

Man prüft, ob die Kuehlschelle sich leicht aufstecken läßt. Sitzt die Kuehlschelle ganz lose, drückt man die Rundung zwischen Daumen und Zeigefinger etwas zusammen. Laesst sich die Kuehlschelle ohne weiteres nicht aufsetzen, benutzt man die Hilfsvorrichtung, welche auf der rechten Seite von Abbildung 227 dargestellt ist. Mit ihr läßt sich die Kuehlschelle ohne Beschaedigung des Transistors aufstecken. Man braucht dazu lediglich die Pappscheibe 44 und die Raendelmutter 50. Beide werden in der richtigen Reihenfolge auf die Anschlußdraehte des Kleinleistungstransistors aufgefaedelt (wuerde die Reihenfolge nicht beachtet, kann der 24 Transistor beschaedigt werden, weil die Anschlußdraehte möglicherweise angekerbt wuerden).

Diese Zusammenstellung wird dann in ein Loch an der Seite des Schaltpultes 40 eingefaedelt. Jetzt kann man von oben auf den Transistor druekken, ohne dass dieser dadurch beschaedigt wird. Man markiert die Stelle von Anschluß C und Anschluß B auf dem Gehäuse mit Bleistift und steckt nun die Kuehlschelle so von oben auf, daß ihre Fahne etwa parallel zur Verbindungslinie B - C über C hinausführt, wie es auf Abb. 227 links unten und vor allem rechts dargestellt ist. Die Kuehlschelle darf nur in Richtung C hin etwas verdreht aufgesetzt werden, jedoch hoechstens die Stellung erreichen, die in Abb. 227 oben links dargestellt ist.

Montage der Kuehlschelle
Abb. 227. Montage der Kuehlschelle

Abb. 228 zeigt die Montage des mit der Kuehlschelle versehenen Germanium-pnp-Kleinleistungstransistors 25. Wie schon beim npn-Transistors, wird wieder der Basisanschluss B zwischen den Anschlüssen C und E durchgezogen. Dann werden die Anschlüsse durch das Mittelloch eines Transistorbrettchens 3 c gesteckt und so umgebogen, daß sie zu den Klemmloechern reichen. Die Anschlußdraehte dieses Transistors sind so lang, daß sie normal umgebogen werden können. Das Einklemmen geschieht wieder unter Messingscheiben 51. Montage des pnp-Kleinleistungstransistors
Abb. 228. Montage des pnp-Kleinleistungstransistors

Abbildung 229 zeigt den fertig montierten Kleinleistungstransistor mit Kuehlschelle sowie die Anbringung der Bezeichnungsschildchen. Man vergewissere sich nach dem Aufkleben dieser Schildchen, ob die Anschlüsse auch tatsächlich mit den Angaben auf Abb. 226 übereinstimmen, da ein Vertauschen von Transistoranschlüssen schon bei den ersten Versuchen die Zerstörung des Transistors zur Folge hätte. Fertig montierter pnp-Kleinleistungstransistor
Abb. 229. Fertig montierter pnp-Kleinleistungstransistor

Abbildung 230 zeigt die Gegenüberstellung der Darstellung des fertig montierten pnp-Kleinleistungstransistors in den Aufbauabbildungen (links) und in den Schaltbildern (rechts). Wie man sieht, weist der Pfeil des Emitteranschlusses im Schaltzeichen diesmal auf den Basisanschluss. Dies ist das besondere Kennzeichen eines pnp-Transistor-Schaltzeichens. Vergleichen wir das Schaltzeichen von Abb. 230 mit dem von Abb. 225, so fällt uns auf, daß der Ring, der sozusagen das Transistorgehäuse darstellt, auf Abb. 230 dicker gezeichnet ist als auf Abb. 225. Im vorliegenden Anleitungsbuch sollte durch den dickeren Ring - abweichend von der Norm - dargestellt werden, daß der Transistor eine Kuehlschelle trägt. Im Super-Zusatz XS ist naemlich noch ein weiterer Transistortyp vorhanden, der ebenfalls ein pnp-Transistor ist und im Schaltbild sonst nicht unterschieden werden könnte, weil die Tatsache, daß er keine Kuehlschelle trägt, im Schaltbild sonst nicht erkennbar wäre. Obwohl im vorliegenden Kasten noch keine Verwechslungsmöglichkeit besteht, wurde aus Gruenden der Einheitlichkeit aber schon hier der pnp-Transistor mit Kuehlschelle in den Schaltbildern durch das pnp-Transistorschaltzeichen mit dickem Ring gekennzeichnet. Bei Weiterarbeit mit dem Superzusatz XS braucht man also nicht umzulernen. Auf den Aufbau-Abbildungen ist eine Verwechslung nicht möglich, da hier ja die Kuehlschelle mit abgebildet wird (siehe Abb. 230 links). pnp-Kleinieistungs-transistor in Aufbauabbildungen und Schaltbildern
Abb. 230. pnp-Kleinieistungs-transistor in Aufbauabbildungen und Schaltbildern

Noch ein Wort zu den Transistoren. Sie sind die wertvollsten und empfindlichsten Teile dieses Kastens. Deshalb sollte man beim Aufbau von Schaltungen zunaechst darauf achten, daß die Batterieschalter alle ausgeschaltet sind (in oberer Stellung). Erst nachdem man sich vergewissert hat, daß alle Anschlüsse stimmen und auch keine Leitung fehlt, sollte man einschalten. Um das Auffinden der fur den betreffenden Versuch nötigen Einschalter zu erleichtern, sind die zu betätigenden Schalter bei jedem Versuchsaufbau mit einem entsprechenden Pfeil gekennzeichnet. Auch beim Umbau von Schaltungen sollte während der Verdrahtungsänderung darauf geachtet werden, daß die Batterieschalter ausgeschaltet sind.