Telekosmos-Praktikum
Teil 1
Title
Heinz Richter
Inhaltsverzeichnis
Wichtige Hinweise
Auswahl von Geräten
Einleitung
A. Wir richten unser Experimentierlabor ein
B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt
C. Mit Halbleiterdioden auf du und du
D. Mit dem Transistor ist alles zu machen
Schlusswort
Anhang
I. Anwelsung zum Aufbau
II. Anleitung zum Prüfen und Reparieren von Einzelteilen
Versuchsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Accessories
Norm-Schaltzeichen nach DIN
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12. Montieren und Wickeln der Spule
Bevor die Spule gewickelt wird, muss zunaechst der Spulenkoerper 15 auf ein großes
Brettchen 1 montiert werden.
Abbildung 213 zeigt, in welcher Lage der Spulenkoerper 15 auf das große Brettchen
aufzusetzen ist: Die mit a bezeichneten Aussparungen der Spulenkoerperrippen
sollen der Brettchenmitte zugewandt sein.
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Abb. 213. Aufsetzen des Spulenkoerpers (Einzelheiten siehe Text)
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Die vier Zapfen des Spulenkoerpers werden in die vier kleinen Loecher gesteckt,
die den Rand des großen Loches umgeben. Der Spulenkoerper wird so eingedrückt,
daß die vier Zapfen an der Brettchenunterseite etwas aus ihren Loechern
herausragen (Abb. 214 Mitte).
Dann wird die Klinge des Schraubenziehers 34 in einer Streichholzflamme erhitzt
(Abb. 214 oben) und so auf die hervorstehenden
Zapfenenden gedrückt, daß diese sich zu Kappen verschmelzen und der
Spulenkoerper fest mit dem Brettchen verbunden bleibt (Abb. 214 unten).
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Abb. 214. Verschmelzen der Spulenkoerperzapfen
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Jetzt werden die einzelnen Nummernschildchen 1 ... 5 des Aufklebebogens so
neben die fuenf ganz kleinen Loecher auf das Brettchen geklebt, wie es auf
Abb. 213 zu sehen ist. Anschliessend wird mit dem Wickeln der Spule begonnen.
Dazu wird der Wickeldraht 35 benutzt.
Durch die Drahtrolle wird ein Bleistift oder der Schraubenzieherschaft gesteckt,
dessen anderes Ende in der Oeffnung links oben auf dem Schaltpult Platz findet.
Dann wickelt sich der Draht ohne Oesenbildung ab. Das Abisolieren ist weiter
unten genau beschrieben. Der uebrige Draht wird aufbewahrt, denn wir benötigen
ihn später zum Wickeln des Galvanometers. Abb. 215 zeigt das Wickelschema der
Spule. Das Wickeln wird bei Anschluß 3 begonnen. Der Draht wird etwa 12 cm lang
frei gelassen, dann beginnt die Wicklung in Kammer 4. Dazu nimmt man am besten
das Brettchen in die linke Hand und wickelt den Draht im Uhrzeigersinn auf den
Spulenkoerper. Der Wickelsinn ist für alle Wicklungsteile derselbe. Nach 25
Windungen läßt man eine Schlaufe von ca. 25 cm Drahtlänge hängen, die dann zu
einer Anschlußleitung zusammengedreht wird, die etwa 10 cm lang ist.
Anschliessend werden noch 35 Windungen in dieselbe Kammer gewickelt und es wird
ohne Unterbrechnung auf die nacehste Kammer (3) Libergegangen, in die weitere 60
Windungen im selben Wickelsinn gewickelt werden.
Das Ende läßt man ca. 20 cm lang frei und schneidet den Draht ab, wobei das
Ende nach Lockern der letzten Windung unter dieser durchgeschoben und vorsichtig
wieder festgezogen wird.
Vom Aufklebebogen werden jetzt die Nummernfaehnchen 1, 2 und 3 an den
Spulenanschlüssen befestigt, und zwar 3 am Spulenanfang, 2 an der verdrillten
Anzapfung und 1 an das eben festgelegte Ende.
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Abb. 215. Wickelschema der Spule
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Kammer 2 wird mit 30 Windungen im selben Wickelsinn bewickelt, wobei die Enden
ca. 15 cm frei hängen bleiben. Der Anfang bekommt Fähnchen 5 und das Ende
Fähnchen 4 angeklebt.
Abb. 216. Blankmachen der Spulenanschlüsse
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Abbildung 216 zeigt das Blankmachen der Spulenanschlüsse. Der Draht ist
naemlich mit einer Lackschicht überzogen, durch welche die Windungen der Spule
gegeneinander isoliert sind. An den Enden der Spulenanschlüsse muss diese
Lackschicht an der ganzen Oberflaeche, nicht nur an einigen Stellen,
entfernt werden, damit der Draht guten Kontakt mit der Klemmstelle bekommt.
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Zunaechst sind die Anschlüsse durch das mit ihrer Nummer versehene Loch im
Brettchen zu faedeln, damit festgestellt werden kann, wie lang die Drahtenden
sein müssen, um bequem angeschlossen werden zu können. Dann werden die
Anschlüsse entsprechend gekuerzt, aber nicht zuviel, damit sie sich auch noch
einklemmen lassen, wenn sie das erste Mal versehentlich abbrechen. Die Lage der
Klemmstellen geht aus Abb.
217 hervor. Zum Blankmachen werden die Anschlüsse nochmals aus ihren Loechern
herausgezogen. Das Blankmachen selbst geschieht mit dem Schleifpapier 45,
welches - rauhe Seite nach innen - in der Mitte gefaltet wird. Das
blankzumachende Drahtende wird dann zwischen die rauhen Flaechen gelegt, die mit
den Fingerspitzen etwas zusammengedrückt werden, während der Draht
herausgezogen wird. Dadurch schabt sich die Isolation ab. Der Vorgang wird
mehrmals wiederholt, wobei das Schleifpapier jedesmal in einer anderen Lage
angesetzt wird, so daß das Drahtende nachher am ganzen Umfang etwa 12 mm lang
blank ist.
Die verdrillte Spulenanzapfung (Anschluß 2) wird zum Blankmachen ein Stück weit
aufgedrillt und belde Adern werden einzeln blank gemacht. Dann werden sie wieder
verdrillt und nochmals gemeinsam durch das gefaltete Schleifpapier gezogen.
Abb. 217. Einklemmen der Spulenanschlüsse an der Brettchenunterseite
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Jetzt werden die fuenf Klemmen montiert, wobei jeweils eine Messingscheibe 51 auf
die Montageschrauben 7 gesteckt wird 7 (siehe Abb. 213). Die sechste
Klemmenvertiefung an der rechten Brettchenecke bleibt
frei. Abb. 217 zeigt, wie die fuenf Anschlußenden elngeklemmt werden; sie
liegen Jeweils unter den
Messingscheiben.
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Abschliessend wird ein HF-Gewindekern 29 von oben in die Spule eingeschraubt
(Abb. 213). Für ihn ist ein besonderer Schraubenzieher, der Abgleichstift
genannt wird, im Kasten enthalten. Er wurde vorhin (siehe Abschnitt 11) beiseite
gelegt.
Die Klinge des Schraubenziehers 34 ist naemlich etwas zu breit für den Schlitz
im HF-Gewindekern. Ausserdem wird der Abgleichstift später zum Einstellen des
Eisenkerns benutzt, weil er aus Kunststoff, also unmagnetisch ist. Das
erleichtert das Einstellen ganz wesentlich, weil die Eigenschaften der Spule
sich beim Entfernen des Abgleichstiftes nicht ändern.
Vorläufig wird der HF-Gewindekern so weit eingeschraubt, wie es auf Abbildung
215 zu sehen ist. Wenn der HF-Gewindekern zu lokker sitzt, kann er "gebremst"
werden, indem man einen etwa 3 mm breiten Papierstreifen in das
Spulenkoerpergewinde einlegt, bevor man den HF-Gewindekern einschraubt.
Abb. 218. Spule in Aufbauzeichnung und Schaltbild
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Abbildung 218 zeigt die Gegenüberstellung von Aufbauabbildung der fertig
montierten Spule mit ihrem Schaltbild. Da die Spule mehrere Wicklungen trägt,
kann man sie auch als Transformator betrachten und spricht gelegentlich von
einem HF-Transformator. Die Punktreihe stellt den HF-Gewindekern dar. Das
einzeln beigegebene Aufklebeschaltzeichen läßt sich auf die hintere Ecke des
Brettchens kleben.
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