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Telekosmos-Praktikum

Teil 1

• Title
• Heinz Richter
• Inhaltsverzeichnis
• Wichtige Hinweise
• Auswahl von Geräten
• Einleitung

A. Wir richten unser Experimentierlabor ein
B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt
C. Mit Halbleiterdioden auf du und du
D. Mit dem Transistor ist alles zu machen
Schlusswort
Anhang
I. Anwelsung zum Aufbau
II. Anleitung zum Prüfen und Reparieren von Einzelteilen

• Versuchsverzeichnis
• Stichwortverzeichnis
• Accessories
• Norm-Schaltzeichen nach DIN


7. Aus Wechselspannung wird Gleichspannung

Bei der folgenden Schaltung achten wir darauf, daß sie erst in Betrieb genommen wird, wenn alle Verbindungen nochmals auf guten Kontakt geprüft wurden. Haben wir gerade ganz neue Batterien eingesetzt, empfiehlt es sich, C2 statt mit rt mit br zu verbinden. Sind die Batterien aber schon benutzt worden, lassen wir C2 wie gezeichnet, weil sonst der noch zu besprechende Effekt zu schwach ist. Wir verwenden im Prinzip dieselbe Schaltung wie nach Abb. 122, ändern sie jedoch nach Abb. 124 bzw. 125 ein wenig ab. An der Wicklung vt - rt des Transformators tritt eine Spannung auf, die wir mit der Diode D gleichrichten können, ohne diese zu beschaedigen. Die Diode lädt den Kondensator C1 langsam auf, und an diesem Kondensator entsteht nach einiger Zeit eine Spannung, die genügt, um das Lämpchen kurzzeitig aufblitzen zu lassen, wenn wir den Schalter S2 schliessen. Ein an den Transformator angeschlossener Lautsprecher macht uns den Ladevorgang sogar hörbar; der Ton ändert sich solange, bis der Kondensator C1 genügend geladen ist. Wenn sich die Tonhöhe nicht mehr oder nur noch unwesentlich ändert, können wir den Schalter S2 schliessen und sehen am Aufblitzen des Lämpchens, daß sich an diesem eine betraechtliche Gleichspannung gebildet hat.

Die Schlussfolgerung ist einfach: Wir können aus einer bestimmten, zur Verfuegung stehenden Gleichspannung eine andere Gleichspannung beliebiger Größe erzeugen, wobei es nur auf das Übersetzungsverhältnis des Transformators sowie die Leistungsfaehigkeit der Diode D und des Transistors ankommt. Haetten wir z.B. in unserem Experimentierkasten eine höher belastbare Diode, so könnten wir ohne weiteres die im vorigen Versuch (Abb. 122) an der Wicklung gr-sw auftretende Spannung von etwa 160 V gleichrichten und hätten dann aus 3 V eine Gleichspannung von über 100 V gewonnen.

Schaltungen dieser Art sind also im wahrsten Sinne des Wortes Gleichspannungswandler und finden als solche zahlreiche praktische Anwendungen. Erwähnt seien z. B. die photographischen Blitzgeräte, die prinzipiell einen solchen Gleichspannungswandler enthalten; die gewonnene hohe Spannung bringt die Blitzroehre zum Aufleuchten. Immer dann, wenn man Geräte nicht aus dem Lichtnetz betrelben kann, sondern auf die Spannung einer kleinen Batterie angewiesen ist, werden solche Glelchspannungswandler mit Erfolg eingesetzt. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür. Abschliessend sei noch erwähnt, daß in Abb. 122 und 124 die im Emitterkreis liegende Komblnation RC nur den Transistor vor Überlastung schuetzen soll, während in Abb. 124 C2 die Transformatorwicklung so belastet, daß sich die für unseren Versuch richtigen elektrischen Verhältnisse ergeben.

Ein Schwingungserzeuger mit Gleichrichter
Abb. 124. Ein Schwingungserzeuger mit Gleichrichter

Aufbauzeichnung zu Abb. 124
Abb. 125. Aufbauzeichnung zu Abb. 124