Telekosmos-Praktikum Teil 1 Home | Inhaltsverzeichnis | Prev | Next | Comments

Telekosmos-Praktikum

Teil 1

• Title
• Heinz Richter
• Inhaltsverzeichnis
• Wichtige Hinweise
• Auswahl von Geräten
• Einleitung

A. Wir richten unser Experimentierlabor ein
B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt
C. Mit Halbleiterdioden auf du und du
D. Mit dem Transistor ist alles zu machen
Schlusswort
Anhang
I. Anwelsung zum Aufbau
II. Anleitung zum Prüfen und Reparieren von Einzelteilen

• Versuchsverzeichnis
• Stichwortverzeichnis
• Accessories
• Norm-Schaltzeichen nach DIN


7. Wir koppeln zurück

Als erstes verbinden wir einen Anschluß des Kondensators C mit dem Collector von T, wie es Abb. 92 zeigt. Anschliessend richten wir uns etwa 40 cm des uebriggebliebenen Spulen-Wickeldrahtes her, isolieren das eine Ende sorgfältig ab und klemmen es in den noch freien Anschluß von C. Jetzt wickeln wir von dem Draht 6 Windungen im Uhrzeigersinn in die oberste freie Kammer der Spule Lund schneiden den Draht so ab, daß er mit Sicherheit bis zum Emitter von T reicht. Wir isolieren das andere Drahtende wiederum sorgfältig ab und klemmen es unter den Emitteranschluss. Wenn wir jetzt den Empfangskondensator durchdrehen und vielleicht feststellen, daß der Empfang noch schwaecher und noch weniger trennscharf geworden ist, war Lx falsch gegewickelt. Dann wickeln wir Lx wieder ab und im umgekehrten Wickelsinn wieder auf. Nun muss der Empfang bei richtiger Einstellung von P wesentlich kraeftiger und trennschärfer geworden sein. Es kann sogar vorkommen, daß sich beim Abstimmen von C3 oder Verstellen von P ein Pfeifen einstellt; in diesem Fall entfernen wir vorsichtig unter dauernder Beobachtung des Empfangs eine bis vier Windungen, gerade soviel, daß wir ein Hoechstmass an Empfindlichkeit und Trennschärfe bekommen. Dabei muss das Potentiometer P immer wieder so einreguliert werden, daß der Empfang unverzerrt und möglichst lautstark ist. Auch, wenn der Empfang trotz richtigen Wickelsinns von Lx nicht lautstärker ist als vorher, versuchen wir, ihn durch Vermindern derWindungszahl von Lx zu verbessern. In diesem Fall lag das vorhin erwähnte Pfeifen nicht mehr im Hoerbarkeitsbereich.

Was hat das Einfuegen von Lx fur elektrische Folgen auf die Schaltung gehabt? Am Collector von T herrscht nicht nur die demodulierte Niederfrequenzspannung, sondern auch noch ein Teil der vom Schwingkreis stammenden verstärkten Hochfrequenzspannung, die von der nachfolgenden Schaltung wegen des Widerstandes R nicht kurzgeschlossen wird. Diese Spannung haben wir über C und die Hilfsspule Lx zurückgeführt; wir haben dam it eine "Rückkopplung" 1) vorgesehen. Das Zurückführen der Spannung hat auf den Schwingkreis diesel be Wirkung, als wenn man aus ihm die vorhandenen, von der Antenne und den Wirkwiderständen der Spule usw. stammenden Verluste entfernt. Wir wissen aus den frueheren Darlegungen, wie schaedlich sich solche Verluste auswirken; wenn wir sie mit Hilfe der RGckkopplung entfernen, muss sich daher die Empfindlichkeit und Trennschärfe wesentlich steigern, was wir bei sorgfältiger Durchführung des Versuches auch gesehen haben werden. Macht man die Rückkopplung zu stark, so wird aus dem Empfänger ein Sender; der Schwingkreis erzeugt dann von sich aus Schwingungen, worauf wir in Abschnitt IV noch ausführlich eingehen werden. Hier dient die Rückkopplung nur dazu, die Schwingkreisverluste soweit zu unterdrücken, daß gerade noch kein Selbstschwingen des Kreises auftritt.

1) Rückkopplung, genauer "Mitkopplung", ist das Gegenteil der Gegenkopplung, die wir schon kennen, S. Fussnote auf Seite 56.

6 Richter, Praktikum 1