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Telekosmos-Praktikum

Teil 1

• Title
• Heinz Richter
• Inhaltsverzeichnis
• Wichtige Hinweise
• Auswahl von Geräten
• Einleitung

A. Wir richten unser Experimentierlabor ein
B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt
C. Mit Halbleiterdioden auf du und du
D. Mit dem Transistor ist alles zu machen
Schlusswort
Anhang
I. Anwelsung zum Aufbau
II. Anleitung zum Prüfen und Reparieren von Einzelteilen

• Versuchsverzeichnis
• Stichwortverzeichnis
• Accessories
• Norm-Schaltzeichen nach DIN


9. Tanzmusik im Lautsprecher

Jetzt wird die Sache effektvoll, denn wir wollen Schallplattenmusik im Lautsprecher wiedergeben, nach der wir natuerlich auch tanzen kennen. Abb. 76 (Aufbau Abb. 77) zeigt die einfache Schaltung. Wir geben dem ersten Transistor T diesmal über Reine feste Vorspannung (ausprobieren zwischen -6 und -7,5 V, beste Wiedergabe!), so daß das Potentiometer frei wird. Oieses verwenden

Ein Schallplattenverstärker mit Lautsprecherbetrieb
Abb. 76. Ein Schallplattenverstärker mit Lautsprecherbetrieb

Aufbauzeichnung zu Abb. 76
Abb. 77. Aufbauzeichnung zu Abb. 76

wir jetzt wie bei industriellen Verstärkern als Lautstärkeregler, indem wir es in die Collectorleitung von T legen. Über den Koppelkondensator C gelangt die Spannung zur Basis von T1 der seine Vorspannung über R1 erhält. Im Emitterkreis von T1 liegt der Widerstand R2, den wir mit dem Kondensator C1 überbrücken. In der Collectorleitung liegt die Wicklung rt - br des Transformators. Diese Wicklung hat nur einen sehr kleinen ohmschen Widerstand, und deshalb brauchen wir in der Emitterleitung den Widerstand R2; wäre er nicht vorhanden, so müssten wir mit der berüchtigten thermischen Aufschaukelung des Transistors rechnen. Damit sich R2 auf die Wechselstromverstärkung nicht auswirken kann, wird er mit C1, der jede gegenkoppelnde Wechselspannung 1) kurzschliesst, überbrückt. Der Lautsprecher liegt an den noch niederohmigeren Klemmen ws - ge. Sein Widerstand von etwa 8 Q wird auf diese Weise an den wesentlich höheren Ausgangswiderstand von T, angepasst. Der Ruhestrom von T1 ist jetzt wesentlich größer als in unseren bisherigen Kopfhörerschaltungen, was notwendig ist, denn der Transistor muss an den Lautsprecher eine erhebliche Leistung liefern; das kann er nur, wenn er mit einem hohen Collectorruhestrom 2) arbeitet. R3 dient zur Verringerung von Verzerrungen bei großen Aussteuerungen. Der Betrieb ist einfach. Wenn wir den Plattenspieler angeschlossen haben, werden wir aus dern Lautsprecher in recht annehmbarer Lautstärke den Ton hören, dessen Lautstärke wir mit P beliebig einstellen können. Wir haben einen vollwertigen Plattenspieler-Lautsprecherverstärker, der uns viel Spass machen wird. Wenn das Nadelrauschen beim Abspielen aelterer Platten stört, so können wir uns helfen, indem wir die hohen Toene durch eine weitere Gegenkopplung unterdrücken. Dazu schalten wir den 4,7-nF-Kondensator parallel zu R1.

1) Siehe Fussnote 1) auf Seite 56.

2) Ruhestrom ist der Gleichstrom im nicht ausgesteuerten Zustand.