Telekosmos-PraktikumTeil 1 Title Heinz Richter Inhaltsverzeichnis Wichtige Hinweise Auswahl von Geräten Einleitung A. Wir richten unser Experimentierlabor ein B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt C. Mit Halbleiterdioden auf du und du D. Mit dem Transistor ist alles zu machen Schlusswort AnhangI. Anwelsung zum AufbauII. Anleitung zum Prüfen und Reparieren von Einzelteilen Versuchsverzeichnis Stichwortverzeichnis Accessories Norm-Schaltzeichen nach DIN |
5. Vor der Modulation - die VerstärkungAbb. 106. Ein Modulationsverstärker In Abb. 104 sind drei Moeglichkeiten zur Durchführung der Modulation eingezeichnet: Zuführung der Modulationsspannung zwischen a1 - b1, a2 - b2 oder a3 - b3. Für den praktischen Versuch verwenden wir die "Collectormodulation", indem wir die Wicklung rt - br des Transformators zwischen die Anschlußpunkte a3 und b3 legen. Jetzt stehen die Anschlüsse gr - sw des Transformators zur Verfuegung, und an diese Anschlüsse müssen wir die Modulationsspannung legen. Hierfür können wir z. B. die Spannung eines Mikrophons oder eines Plattenspielers verwenden. Als Mikrophon kann unser Lautsprecher dienen, denn seine Arbeitsweise läßt sich auch umdrehen: statt daß man ihm Spannung zuführt, die dann in Schall verwandelt wird, können wir ihm auch Schall zuführen, der dann zwischen den Enden der Lautsprecherspule eine Spannung erzeugt. Leider sind aber die Spannungen sowohl des Lautsprechers als auch eines Tonabnehmers zu klein, um unseren Sender wirkungsvoll zu modulieren. Deshalb müssen wir die Modulationsspannung zunaechst verstärken, wofür uns die Schaltung nach Abb. 106 (Aufbau Abb. 107) dient. Es handelt sich um einen einfachen, uns schon lange
bekannten Wechselspannungsverstärker, der in Emitterschaltung arbeitet und dessen Basis wir über den LDR und den Kondensator C2 die Spannung eines Plattenspielers oder des Lautsprechers (auf das Gehäuse klopfen) zuführen. Im Collectorkreis von T liegt die Wicklung gr - sw des Transformators. Die verstärkte Spannung tritt an rt - br auf, und diese Wicklung liegt im Collectorkreis unseres Senders. Die auftretende Wechselspannung beeinflusst nun den Collectorstrom in dem ihr eigenen Rhythmus, und wir erhalten einen amplitudenmodulierten Sender. Bei Aussteuerung der Schaltung Abb. 106 schalten wir den Kopfhörer anstelle des Galvanometers an unseren Kontrollempfänger (Abb. 104). Wir werden jetzt im Kopfhörer die Modulation, also z. B. den Ton einer gerade abgespielten Schallplatte, deutlich hören. Ist der Ton unrein, so regeln wir mit dem LDR auf beste Tonreinheit nacho Wir können auch C verstellen und damit die Tonguete zusaetzlich ein wenig verbessern. Das lehrt uns sofort ein kleiner Versuch. Anstelle eines Plattenspielers können wir natuerlich auch unseren Lautsprecher nach Abb. 106 als Mikrophon anschalten. Wir haben das ja schon bei unserer Gegensprechanlage gesehen. Allerdings wird der Ton dann recht leise sein, denn der Lautsprecher mit seinem kleinen Widerstand ist schlecht an den Transistor Tin Abb. 106 angepasst. Immerhin - ein Versuch kostet nichts. Wir können den Lautsprecher auch an die Wicklung ws - ge legen. Damit ist unsere Sendeschaltung nun endgueltig in Betrieb. Reizvoll wäre es natuerlich, wenn wir die Spule 4 - 5 mit Antenne und Erde verbinden wuerden. Die Energie unseres Senders kaeme dann zur Abstrahlung, und wir könnten im naeheren Umkreis des Senders mit beliebigen Rundfunkempfängern unsere "Eigensendung" abhören. Das aber ist streng verboten. Wir duerfen hoechstens wenn wir einen empfindlichen Transistor-Kofferempfänger haben - diesen Koffer einmal dem Sender auf eine Entfernung von etwa 20 cm naehern. Nachdem wir den Drehkondensator etwas eingedreht haben, um eine Mittelwelle zu erzeugen, können wir unseren Kofferempfänger auf die Welle des Senders abstimmen und hören nun im Lautsprecher des Empfängers unsere eigene Darbietung. Das ist natuerlich reizvoller als das Arbeiten mit der kleinen Kontrollschaltung in Abb. 104. Entfernen wir uns mit dem Kofferempfanger von der Senderschaltung, so wird der Ton schnell schwaecher, und in einer Entfernung von etwa 2 m vom Sender ist auch mit dem empfindlichsten Kofferempfänger nichts mehr zu hören. Dass überhaupt etwas zu hören ist, liegt daran, daß die Spule L ein Streufeld hat; dieses Streufeld hat eine bestimmte, wie wir gesehen haben, sehr geringe Reichweite, die aber genügt, urn uns die drahtlose Übertragung deutlich vor Augen zu führen. Wir können nun unseren Versuch dahingehend variieren, daß wir anstelle der Collectormodulation die Basis- oder Emittermodulatlon verwenden. Dann legen wir den Anschluß 2 von L direkt an Masse, wie das Abb. 104 zelgt, und schalten den Transformator beispielsweise in den Basiskreis ein. Auch jetzt werden wir die Modulation einwandfrei wahrnehmen. Dasselbe gilt für die Emittermodulation, die wir dann' erzielen, wenn wir den Transformator, wie angegeben, in die Emitterleitung legen; das untere Ende von R1 liegt dann wieder direkt am Schleifer des Potentiometers. Die Basismodulation liefert elne besonders große Lautstärke; unter Umständen wird die Wledergabe schon verzerrt. Wir können dann die Modulationsspannung mit dem In Abb. 106 als Lautstärkeregler wirkenden LDR-Widerstand dosleren. Die richtige Belichtung des LDR ist überhaupt für eine einwandfreie Wiedergabe wichtig, da die Modulationsspannung weder zu gross noch zu klein sein dart. Bel Kristall-Tonabnehmern wird die Tonwiedergabe mit abnehmender Beleuchtung dumpfer, denn dann wird der Arbeitswiderstand, auf den der Kristall-Tonabnehmer arbeitet, immer größer, so daß nach den Ausführungen auf Seite 63 die tiefen Toene besser wegkommen.
|