Telekosmos-PraktikumTeil 1 Title Heinz Richter Inhaltsverzeichnis Wichtige Hinweise Auswahl von Geräten Einleitung A. Wir richten unser Experimentierlabor ein B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt C. Mit Halbleiterdioden auf du und du D. Mit dem Transistor ist alles zu machen Schlusswort AnhangI. Anwelsung zum AufbauII. Anleitung zum Prüfen und Reparieren von Einzelteilen Versuchsverzeichnis Stichwortverzeichnis Accessories Norm-Schaltzeichen nach DIN |
VI. Meßgeräte - Zollstoecke der ElektronikOhne Messtechnik gabe es heute weder Elektrotechnik, Radiotechnik noch Elektronik. Nur durch zahlenmaessiges Festhalten der pyhsikalischen, in unserem Fall der elektrischen Größen kann man sich ein wirkliches Bild von den Vorgaengen machen. Wir wollen in diesem Abschnitt einige einfache Meßgeräte und Messmöglichkeiten besprechen und dazu gleich jetzt schon bemerken, daß manche dieser Einrichtungen auch für Messungen an Teilen verwendbar sind, die unser Kasten nicht enthält. Wenn wir dieses Experimentierbuch durchgearbeitet haben, sind unsere Kenntnisse so gestiegen, daß wir mit Erfolg kleine Reparaturen an anderen elektronischen und elektrotechnischen Geräten ausführen können. Dann werden wir für die hier beschriebenen Messmittel dankbar sein.1. Wir bauen ein elektronisches VoltmeterUnser Galvanometer ist seiner Natur nach ein Strom- und kein Spannungsmesser. Für ein Voltmeter ist der Innenwiderstand zu klein. Voltmeter stellen für die zu meßende Spannungsquelle ja stets einen Verbraucher dar, der die Spannungsquelle zusaetzlich belastet. Das ist unerwuenscht, und man muss daher die Belastung möglichst klein halten. In Verbindung mit einem Transistor wird aber unser Galvanometer ein verhältnismaessig empfindliches und recht hochohmiges Instrument, das nur eine kleine Belastung darstellt. Abb. 140 (Aufbau Abb. 141) zeigt die einfache Schaltung. Wir unterbrechen die Monozellenbatterie bei 4,5 V und verwenden die eine Haelfte davon als Betriebsspannungsquelle im Collectorkreis. Die andere Haelfte dient als Meßspannungsquelle. Bei der Anzeige verlassen wir uns auf die Richtigkeit der Ausschneideskala, die für das Galvanometer vorgesehen ist und unter anderem eine Teilung für dieses Voltmeter hat. Da R1 die Exemplarstreuungen der Transistoren in ihren Auswirkungen weitgehend mildert, hat eine solche "Universalskala" durchaus einen Sinn. Nur bei besonders "ausgefallenen" Transistorexemplaren müssen wir mit Ungenauigkeiten von etwa +- 10% rechnen. Bei unseren nur orientierenden Messungen spielt das aber keine Rolle. Verwenden wir anstelle von R1 dann noch die Wicklung bl - rt unseres Transformators. falls dieser nicht gerade I gebraucht wird, so wird der 100-ohm-Widerstand frei.
Das Prinzip ist einfach; der von der Meßspannung Ux stammende sehr kleine Basisstrom wird vom Transistor verstärkt und als Collectorstrom vom Galvanometer angezeigt. Der Eingangswiderstand beträgt bei Eingangsspannungen von 1 V rund 50 kΩ, von 2 V etwa 22 kΩ und sinkt bei Eingangsspannungen von 5 V auf 3 kΩ, bei 10 V auf etwa 2 kΩ ab, bedingt durch den immer kleiner werdenden Eingangsviderstand des Transistors, der ja wegen der gekruemmten Basis-Emitter-Kennlinie spannungsabhängig ist. Es gibt aufwendige Kunstschaltungen, die diesen Einfluss vemeiden. Immerhin können wir mit unserer einfachen Schaltung shon ganz brauchbare Messungen durchführen. Da die Schaltung von allen anderen, evtl. auf dem Chassis befindlichen Anordnungen elektrisch getrennt ist, können wir auch beliebige Spannungen an diesen Zusatzschaltungen, aber auch fremde Spannungen bestimmen.
8 Richter, Praktikum 1
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