Telekosmos-PraktikumTeil 1 Title Heinz Richter Inhaltsverzeichnis Wichtige Hinweise Auswahl von Geräten Einleitung A. Wir richten unser Experimentierlabor ein B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt C. Mit Halbleiterdioden auf du und du D. Mit dem Transistor ist alles zu machen Schlusswort AnhangI. Anwelsung zum AufbauII. Anleitung zum Prüfen und Reparieren von Einzelteilen Versuchsverzeichnis Stichwortverzeichnis Accessories Norm-Schaltzeichen nach DIN |
12. So wirkt ein SpannungsstabilisatorSieht man heute die Anzeigen in Fachzeitschriften oder die Prospekte von Herstellern elektronischer Erzeugnisse durch, so stoesst man immer wieder auf die Bezeichnung "elektronisch stabilisiertes Netzgerät". Das kommt nicht von ungefaehr, denn solche Einrichtungen braucht man im heutigen fortgeschrittenen Stadium der elektronischen Messtechnik und Gerätetechnik wie das taegliche Brot. Wir können uns an der ganz einfachen Schaltung (Abb. 134 bzw. 135) von der Wirkungsweise solch eines elektronischen Spannungsstabilisators ein Bild machen. Hier liegt ein Widerstand R im Emitterkreis, die Basis ist mit -4,5 V fest yorgespannt. Dadurch aber liegt der Arbeitspunkt auf der Ausgangskennlinie des Transistors fest; die Basisvorspannung ist konstant. Aendern wir die Collectorspannung U1 zwischen etwa 6 und 9 V, was durch Abgreifen an den Monozellen leicht möglich ist, so ändert sich die Spannung U2 an R, die wir mit dem Instrument meßen können, praktisch überhaupt nicht. Wir verändern dadurch ja nur die Collector-
Emitterspannung, und die horizontale Kennlinie läßt keine Stromänderung zu. Dagegen werden wir jetzt die Feststellung machen, daß wir bei einer Veränderung von R von 1 kΩ auf 100 Q oder umgekehrt zwar eine starke Änderung, des Stromes in R, aber praktisch keine Änderung der Spannung feststellen können. Hier wird also die Spannung und nicht der Strom stabilisiert. Wir haben das der festen Basisspannung von -4,5 V zu verdanken, denn diese Spannung liegt ja über den sehr kleinen Innenwiderstand der Strecke Basis-Emitter dem Widerstand R parallel; deshalb muss auch an R unabhängig vom Collectorstrom bzw. der Collectorspannung stets eine Spannung auftreten, die etwas größer als -4,5 V (vermehrt um den nahezu konstanten Spannungsabfall zwischen Basis und Emitter) ist. Diese -4,5 V sind also die Bezugsspannung, auf die sich die Schaltung konstant einstellt. Auf diesem Grundgedanken beruhen auch kompliziertere elektronische Spannungsstabilisatoren, die natuerlich genauer und exakter arbeiten. Wir können auch sagen, wir hätten eine Spannungsquelle mit sehr kleinem Innenwiderstand vor uns, der im vorliegenden Fall nur aus dem Widerstand der Basis-Emitterstrecke besteht.
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