Telekosmos-PraktikumTeil 1 Title Heinz Richter Inhaltsverzeichnis Wichtige Hinweise Auswahl von Geräten Einleitung A. Wir richten unser Experimentierlabor ein B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt C. Mit Halbleiterdioden auf du und du D. Mit dem Transistor ist alles zu machen Schlusswort AnhangI. Anwelsung zum AufbauII. Anleitung zum Prüfen und Reparieren von Einzelteilen Versuchsverzeichnis Stichwortverzeichnis Accessories Norm-Schaltzeichen nach DIN |
II. Transistoren können verstärkenWir wissen, daß Transistoren eine Spannungs-, Strom- und Leistungsverstärkung in den verschiedenen Schaltungen haben können. Diese Verstärkung wird immer erzielt, wenn man den Eingangskreis mit der zu verstärkenden elektrischen Größe steuert und dem Ausgangskreis die verstärkten Ströme, Spannungen oder Leistungen entnimmt. Gewoehnlich kommt es auf die Leistungsverstärkung an. Man muss dann in die Collectorleitung des Transistors einen irgendwie gearteten Widerstand legen, dam it an diesem die verstärkte Leistung auftritt. Ais Widerstände können gewoehnliche ohmsche Widerstände, aber auch Schwingkreise, Transformatoren usw. verwendet werden. Der Charakter dieser Widerstände bestimmt dann weitgehend den Charakter des so zustandekommenden Verstärkers. In diesem Abschnitt soll nur von der Verstärkung von Leistungen sehr niederer Frequenz, insbesondere von Tonfrequenz, die Rede sein. Ais Aussenwiderstand im Collectorkreis verwendet man dann entweder ohmsche Widerstände oder durch Transformatoren angepasste Kopfhörer bzw. Lautsprecher. Bei den Hochfrequenzverstärkern treten anstelle dieser Organe meistens Schwingkreise. Wir werden auch das später naeher kennenlernen. Zunaechst machen wir Versuche, die das Vorhandensein eines einfachen Kristall-Plattenspielers voraussetzen. Wir brauchen ja irgendeine steuernde Wechselspannungsquelle, urn die Verstärkereffekte beobachten zu können.1. Basisschaltung - etwas klaeglichWir bauen uns gleich die Schaltung Abb. 60 nach Abb. 61 auf, die einen Niederfrequenzverstärker in Basisschaltung zeigt. Im Emitterkreis liegt die Wicklung ws - ge des Transformators, der Plattenspieler wird an die Wicklung gr - sw angeschlossen. Diese Wicklung hat viele Windungen, die im Emitterkreis liegende Wicklung dagegen nur wenige. Daraus folgt, daß der verhältnismaessig hohe Widerstand des Plattenabtasters auf wesentlich kleinere Werte herabtransformiert wird. Wir wissen, daß die Basisschaltung einen kleinen Eingangswiderstand hat, und sehen daher die Notwendigkeit der Transformation ein. Gesteuert wird also der Emitterkreis. Den Arbeitspunkt 1) des Transistors stellen wir mit dem Potentiometer P, dem ein Schutzwiderstand R vorgeschaltet ist, langsam so ein, daß die Wiedergabe am lautesten ist (etwa zwischen 230 und 250° von P). Der Emitter - Wechselstrom, der vom Plattenspieler herruehrt. durchfliesst nun die Wicklung ws - ge. die Emitter-Basisstrecke und den Kondensator C. Der Widerstand dieses Kondensators ist naemlich für den Wechselstrom viel kleiner als der Widerstand des Potentiometers. Auf diese Weise kommt ein geschlossener Wechselstromkreis im Eingang zustande. In der Collectorleitung liegt der Kopfhörer, und wenn wir die
Schaltung in Betrieb nehmen, werden wir die Schallplattenmusik brauchbar, aber doch relativ leise hören. Das steht in Übereinstimmung mit unseren Behauptungen, daß die Leistungsverstärkung in Basisschaltung gering ist. Ihr Hauptvorteil- die Brauchbarkeit bei hohen Frequenzenkommt bei diesem Versuch überhaupt nicht zur Geltung. Vertauschen wir die Transformatorwicklungen, so wird fast nichts mehr zu hören sein. Die Anpassung ist nunmehr unbrauchbar. 1) Der Arbeitspunkt ist stets ein auf der Kennlinie liegender Punkt. der zahlenmaessig angibt. mit welchen Gleichstrom- und Gleichspannungswerten der Transistor arbeitet. wenn er nicht mit Wechselspannung oder Wechselstrom gesteuert wird.
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